In den USA wurde vor einigen Jahren das „Nature Deficit Disorder“-Syndrom (NDD) beschrieben, eine komplexe Verhaltensstörung bei Kindern, die auf den Mangel an Naturerlebnis zurückzuführen ist. Zahlreiche Studien belegen, dass der unmittelbare Kontakt zur Natur eine Grundvoraussetzung für die gesunde Entwicklung von Kindern ist. Nur für Kinder? Nein, auch Erwachsene leiden unter NDD. Nicht umsonst sind Gartentherapie, Waldbaden und Studienzweige wie „Mensch & Umwelt“ zur Behandlung „moderner“ Krankheiten wiederentdeckt worden. Aber der Kontakt zur Natur ist nicht nur der Rettungsanker für bereits Erkrankte, er ist die beste Vorbeugung: Denn Naturerlebnis ist ein elementares Grundbedürfnis, und die Natur ist unsere stärkste Energiequelle. Wir müssen uns wieder „erden“, neu verwurzeln. Das ist ganz wörtlich gemeint: Mit den Händen in der Erde zu wühlen, ist heilsam! „Wer Dreck unter den Fingernägeln hat, lebt gesünder!“ Das gilt nicht nur für die körperliche, sondern ebenso und ganz besonders für die seelische Gesundheit!
Das schenkt uns Corona
Durch die coronabedingte Isolation hat in vielen Bereichen und Ländern eine Weiterentwicklung der Digitalisierung stattgefunden, die uns Versorgung, Kommunikation, und eine gigantische Wendigkeit für Fortschritt ermöglicht. All unsere kulturellen und technischen Errungenschaften, können uns nun ermögichen, uns als soziale Naturwesen zu ver-wurzelt, zu ver-binden, um zukunft nachhaltig zu gestalten. Und jetzt KÖNNEN und MÜSSEN wir der analogen Welt wieder Raum in unserem Leben geben.
Leben in der analogen Welt, heißt der unmittelbare Kontakt zu …
- Natur: Draußen sein, sich mit dem Rhythmus der Natur, dem Wetter, den Jahreszeiten und der Landschaft synchronisieren …
- Körper: Schwitzen und frieren, fühlen, riechen und schmecken, zu Fuß gehen, mit den eigenen Händen arbeiten und produzieren (gärtnern, kochen, handwerkeln, reparieren) …
- Menschen: reden, zuhören, weinen, lachen, streiten, tanzen, singen, pflegen, kuscheln und kämpfen …
Neue Energie durch Naturkontakt